Ein Gastbeitrag zum Buch 'Schneckenalarm'

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Der heutige Gastbeitrag stammt von Gerhard Zirkel, Betreiber des Portals "Der Buchleser"

"Gärtner haben Feinde! Möchte man kaum glauben, ist aber so. Die normalerweise völlig friedlichen, harmoniebedürftigen Gartenbegeisterten die keinem Salatblatt etwas zuleide tun könnten, werden zu reissenden Bestien, wenn sich Schnecken am Horizont zeigen.

Während ansonsten viel Wert auf eine naturnahe Bewirtschaftung der eigenen kleinen Scholle gelegt wird, kommt plötzlich die chemische Keule zum Vorschein. Schneckenkorn ist da noch die harmloseste Alternative, die Biester müssen weg, bevor sie den Salat erwischen. Koste es was es wolle!

Und dann kommt eine Buchautorin daher und behauptet gleich zu Beginn ihres Werkes, Schnecken seien auch nützlich. Alleine dieser Satz lässt ganze Hobbygärtnerdynastien in Hohn und Spott ausbrechen.

Aber so ist es nun mal, in der Natur existiert kein Lebewesen ohne Aufgabe und so ist das auch mit den Schnecken. Also lernt der Leser aus dem Buch "Schneckenalarm" erst einmal viel über das Leben dieser Tierchen, über ihren Körperbau, ihre Organe und ihre Fortpflanzung.

So diabolisch erscheinen sie danach gar nicht mehr, zumal sie auch nur leben wollen und sich dazu eben den angenehmsten Weg aussuchen. Und wenn dieser im Gemüsebeet liegt, so landen sie eben dort. Was auch gleich den ersten und logischsten Ansatz ergibt, sie loszuwerden.

 

 


Foto: Manfred Pforr

Die Rote Wegschnecke (Arion rufus)


Denn die Autorin stellt schnell klar, dass zu viele Schnecken ein Zeichen für ein Ungleichgewicht im Garten sind. Baut man ausschließlich die Lieblingsgerichte der schleimigen Besucher an, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn sie sich zahlreich einfinden.

Dabei haben auch Schnecken Fressfeinde und sie verschmähen auch so einiges. Wer in seinem Garten also dafür sorgt, dass sich Igel, Schlange, Spitzmaus, Spinne oder Vogel wohlfühlen, der vergrault damit auch gleichzeitig die Schnecken. Ansonsten bleiben natürlich auch Lösungen wie Schneckenzäune und Fallen.

Wer Schnecken vorher gehasst hat, wird sie nach dem Buch nicht lieben. Aber er weiß dann wie er mit ihnen umzugehen hat. Und falls nicht, so hatte er zumindest etwas zu lachen, denn das Buch ist absolut witzig illustriert. Eine weitere Rezension findet sich übrigens beim Buchleser "


Buch zum Beitrag: "Schneckenalarm", von Sofie Meys, Pala-Verlag

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