Das Tierportrait im August - Ameisen (Formicidae)

Ameisen gehören zu den bekanntesten staatenbildenden Insekten. Bei den weiblichen Tieren existieren mehrere sogenannte Kasten (Individuen gleichen Geschlechts mit unterschiedlichem Aussehen und verschiedenen Funktionen):

1. Die Königinnen mit voll entwickelten Geschlechtsorganen, die meist in Einzahl, bei manchen Arten aber in größerer Anzahl in einem Nest leben und sich ganz der Eiproduktion widmen.

2. Arbeiterinnen mit geringerer Körpergröße und verkümmerten Geschlechtsorganen, die sich um die Versorgung der Brut, den Nestbau und das Herbeischaffen der Nahrung kümmern.

3. Bei einigen Arten Soldaten mit ebenfalls verkümmerten Geschlechtsorganen, aber sehr großen Köpfen und kräftigen Kiefern, die in erster Linie Verteidigungsaufgaben zu erfüllen haben, sich zum Teil aber auch an den Tätigkeiten der Arbeiterinnen beteiligen.

 


Foto: Heiko Bellmann
Arbeiterinnen der Roten Waldameise (Formica rufa) mit überwältigtem Grashüpfer

Die voll geflügelten Männchen schlüpfen nur zu bestimmten Jahreszeiten und zeitgleich mit den ebenfalls geflügelten Jungköniginnen, deren Begattung ihre einzige Aufgabe ist. Unmittelbar nach dem Hochzeitsflug sterben sie ab, während die begatteten Jungköniginnen ihre Flügel abwerfen und, teils allein, teils unter der Mithilfe einzelner Arbeiterinnen, oft auch als Eindringling in ein fremdes Nest, ein eigenes Volk begründen.
 

Die 130 in Mitteleuropa vorkommenden Arten der Familie Formicidae verteilen sich auf 4 Unterfamilien:

Urameisen (Ponerinae)
Knotenameisen (Myrmicinae)
Drüsenameisen (Dolichoderinae)
Schuppenameisen (Formicinae)

Quellenangaben

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