Normandie: Wo Orchideen am Wegrand blühn'

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Als einen absoluten Höhepunkt der Reise würde ich die Entdeckung dieser alten Eibe auf dem Friehof in St.Marcouf bezeichnen. Schwer zu schätzen, aber vermutlich schon mehr als 1000 Jahre alt muss der gigantische Baumgreis sein, wachsen Eiben doch schließlich ungemein langsam und ist ihr Holz extrem hart. Tatsächlich hatte man wohl schon mehrfach versucht, den Baumriesen zu fällen, wovon die Einschnitte rund um den Fuß des Baumes zeugen. Doch war der Baum anscheinend härter als die Säge gewesen und konnte sich schließlich - Gott sei Dank!!! - gegen die Baumfäller zur Wehr setzen. (Ich stellte mir mit einer gewissen Schadenfreude vor, wie die gute und vor allem teure 'Stiehl-Säge' bei der Aktion geschrottet wurde- hihi)
Der Baum und ich wurden jedenfalls gleich Freunde - in diesem Fall nicht ganz eindeutig zu erkennen, ob diese Liebe erwidert wurde - und ich konnte mich vor Begeisterung gar nicht mehr beruhigen.


 

 

Eine junge Frau kam schließlich eilig herbei gerannt und stürmte regelrecht an uns vorbei in die Kirche. Als sie wieder herauskam, erklärte sie uns im Weggehen, dass die Kirche nun geöffnet wäre und wir sie besichtigen könnten. Wir waren komplett gerührt über diese Aufmerksamkeit der wenigen Einwohner von St.Marcouf (schätzungsweise 20 bis 30 Personen), die vermutlich so selten Besuch erhielten, dass sie es auf gar keinen Fall versäumen wollten, dass die Besucher ihre Kirche besichtigten, die anscheinend der Stolz der Gemeinde war. Tatsächlich war die Kirche, die grau und riesig war, wie alle anderen Kirchen in Frankreich auch - sehr prächtig in ihrem Inneren. Diese bunten Fenster gefielen mir sehr. Wenn mich mein Französisch nicht völlig im Stich lässt, würde ich die Inschrift folgendermaßen übersetzen:

"Heiliger Marcouf, bitte für uns - heile uns - Der Herr ist ein Teil meiner Erbschaft"

So in etwa sollte der Inhalt wohl übersetzt werden.

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