Das Tierportrait - Eulenvögel
Familien Tytonidae (Schleiereulen) und Strigidae (Echte Eulen)

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Die Schleiereule (Tyto alba)

Sie besitzt das schärfste Gehör im ganzen Tierreich und kommt nahezu überall in ganz Mitteleuropa vor. Die Schleiereule unterscheidet sich anatomisch von allen anderen Eulenarten und bildet daher eine eigene Familie (Tytonidae). Ihr Schleier umrandet ihr Gesicht herzförmig und die Augen sind eher klein und schwarz, der Schwanz v-förmig und kurz. Schleiereulen gibt es in einer hellen und einer dunkleren Form.

 

Um ihre Beutetiere noch besser orten zu können, verfügt die Schleiereule über asymmetrische Ohröffnungen. Dadurch erreichen Geräusche die beiden Ohren mit winzigen Zeitunterschieden. Der Ursprung des Lautes kann daher horizontal sowie vertikal bestimmt werden . Die asymmetrische Anordnung der Ohren ist bei allen Eulen mehr oder weniger stark ausgeprägt. Dadurch bedingt, ist häufig sogar der ganze Schädel der Eule ungleichmäßig geformt. Aus dem Flug heraus fängt die Schleiereule Kleinsäuger, kleine Vögel, Kaninchen, Maulwürfe, Wiesel und sogar Ringelnattern und Blindschleichen. Daneben stehen auch Frösche, Fische, Insekten und Regenwürmer auf ihrem Speiseplan.
Bei der Paarbildung hat das Männchen das letzte Wort. Es sucht sich seine Partnerin vor allem nach dem Aussehen ihres Gefieders aus. Stark gepunktete Flanken werden offensichtlich bevorzugt. Das Nest wird am liebsten in Hohlräumen alter Gebäude angelegt. Gelegentlich nisten die Tiere auch in Baumhöhlen, Felsspalten oder in verlassenen Nestern großer Vögel.
Möchten wir die Schleiereule fördern, so sollten wir Zuschlüpfe zu alten Gebäuden offen lassen oder gar einen speziellen Schleiereulen-Nistkasten von der Innenseite her anbringen. Daneben schätzt die Schleiereule freie Flächen mit hohem Grasbewuchs entlang von Hecken oder Flüssen, über denen sie jagen kann.

Buchtipp: "Die alte Villa", von Sofie Meys

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